Mehr als nur Geschmack
Während heute viele Verbraucher beim Einkauf aus Gewohnheit eher magere Rouladen, Steaks oder Roastbeef vom Bullen bevorzugen, schätzen Feinschmecker die hohe Qualität des Weidemastochsenfleisches.
Durch die längere Mastzeit der Tiere hat das Fleisch zwar einen höheren Preis, aber dafür eine bessere Qualität. Bei sensorischen Vergleichstests der Universität Kiel schnitt Ochsenfleisch durchgängig besser ab als normales Kuh- oder Bullenfleisch.
Das gemächliche Wachstum und die ständige Bewegung führen bei Weidemastochsen zu einer deutlich sichtbaren Marmorierung des Muskelfleisches, was bedeutet, dass sich das Fettgewebe als Geschmacksträger gleichmäßig ausgebildet hat, statt nur einen Fettrand zu bilden. Das verleiht dem feinfaserigen Ochsenfleisch seinen besonders ausgeprägten, aromatischen Rindfleisch-geschmack. Für jeden sichtbar durchziehen feine Äderchen das Steak. Diese Marmorierung wirkt wie Spicken – sie hält das Fleisch beim Braten saftig und zart und ist ein zusätzlicher Geschmacksträger. Der Fettrand an Braten und Steaks sollte immer erst nach der Zubereitung abgeschnitten werden, da er für ein kräftiges Fleischaroma sorgt.
Durch das karotinhaltige Gras, das die Weidemastochsen in großer Menge fressen, ist das Fett gelblich gefärbt – ein typisches Markenzeichen.
Das Ochsenfleisch enthält außerdem einen bis zu vier Mal höheren Anteil an lebensnotwendigen Omega-3-Fettsäuren und ist damit ganz besonders hochwertig. Diese können helfen, den Fettstoffwechsel zu verbessern, den Blutdruck zu regulieren, gefährliches Cholesterin abzubauen und vermindern so das Herzinfarktrisiko.
Die Weidemast ist also eine gute Möglichkeit, den ernährungsphysiologischen Nutzen des Fleisches zu steigern und gleichzeitig eine tier- und umweltgerechte Haltungsform zu praktizieren.